Prüfe, was du ins Zentrum deines Lebens stellst und lebe aus deiner einzigartigen Persönlichkeit heraus

 

Was stellst du ins Zentrum deines Lebens?

Was in deinem Zentrum ist, gibt deinem Leben Sinn und Erfüllung. Ein Blick auf dein Zentrum zahlt sich aus – besonders, wenn du noch nie darüber nachgedacht hast: Wir übernehmen Dinge von der Gesellschaft, Büchern die wir lesen, Schule, Erziehung etc. und lassen sie im Zentrum unseres Lebens – ohne zu prüfen, ob uns diese Dinge gut tun.

Zu wählen, was du ins Zentrum deines Lebens stellst, ist ein wichtiger Schritt für mehr Selbstbestimmung und ein Leben aus deiner einzigartigen Persönlichkeit heraus.

In diesem Artikel findest du einige typische Dinge, die wir in unser Zentrum stellen und ihre übliche Wirkung auf uns. Natürlich zeige ich nicht nur auf, was nicht funktioniert, sondern gehe auch auf ein Zentrum ein, das mir persönlich sehr viel Kraft gibt.

Gefühle

Folge deinen Gefühlen: Du hast keine Lust etwas zu tun – tu es nicht. Du bist ärgerlich – lass den Ärger raus, egal wie.

Gefühle sind ein großartiger Wegweiser. Sie zeigen uns an, wenn für uns etwas nicht funktioniert – wenn wir etwas ändern müssen. Machen wir sie allerdings zum Zentrum unseres Lebens, beginnen sie uns zu terrorisieren:

Eben hatte ich noch Lust, jetzt habe ich keine mehr… Heißt das, ich soll aufhören?

Gefühle kommen und gehen. Nimm sie ernst und akzeptiere sie, aber mach sie nicht zur Basis deines Handelns.

Leidenschaft

Auch ein beliebtes Zentrum in vielen Büchern und Blogs: Stelle die Leidenschaft in die Mitte deines Lebens.

Was wenn ich nicht weiß, was meine Leidenschaft ist?

Dann stimmt mit dir etwas nicht.

Blödsinn. Aber genau das wird Menschen suggeriert, wenn mantra-artig wiederholt wird, dass man die eigene Leidenschaft ins Zentrum des Lebens stellen sollte.

Leidenschaft ist nicht angeboren. Potential für Leidenschaft ist angeboren. Leidenschaft musst du entwickeln, indem du dich auf etwas zu bewegst, das du zuerst vielleicht “nur” interessant findest.

Leidenschaft ist eine wichtige Zutat für ein erfülltes Leben. Es reicht aber nicht aus Leidenschaft alleine ins Zentrum zu stellen. Du brauchst etwas wofür du Leidenschaft entwickeln willst.

Vergnügen und Schmerz

Der Traum der profitorientierten Wirtschaft: Alle Menschen stellen Vergnügen und Schmerz ins Zentrum ihres Lebens.

Wenn diese beiden zentralen Kräfte in unserer Mitte sind, werden wir von Verlangen und Angst getrieben. Wir tun alles, um Vergnügen zu erreichen und Schmerz zu vermeiden.

Perfekte Bedingungen für die Konsumwirtschaft, die uns im Wesentlichen nichts anderes verkauft als Vergnügen, bzw. uns hilft, unangenehme Gefühle zu vermeiden.

Das ist mir dann doch zu öde.

Partner

Dein/e PartnerIn ist im Zentrum deines Lebens. Alles, was du tust, dreht sich darum, deine Beziehung zu erhalten, deiner Partnerin/deinem Partner zu gefallen.

Wenn dein/e PartnerIn schlecht gelaunt ist, bist du ängstlich und unsicher, dass es etwas mit dir zu tun hat. Dein oberstes Ziel ist es, dem anderen zu gefallen und die Beziehung “am Leben zu erhalten” (auch wenn es ein zombiehaftes Leben ist).

Beziehungen gehören zu den schönsten Dingen auf dieser Welt. Eine Beziehung ins absolute Zentrum zu stellen, ist allerdings ein sicherer Weg, diese Beziehung ins Aus zu manövrieren.

Feindbilder

Es klingt absurd und doch tun wir es in der Wirkung immer wieder: Wir stellen Feindbilder ins Zentrum unseres Lebens.

  • Der Kollege, der einem das Leben vermiest.
  • Die Politik
  • Rechte
  • Linke
  • etc.

Uns auf Feindbilder zu konzentrieren, ist deswegen absurd, weil wir ihnen dadurch noch mehr Macht über uns geben. Der Kollege kann dein Leben erst vermiesen, wenn du ihn in die Mitte deines Lebens stellst – dich über ihn be-schwerst und aufregst.

Und ganz abgesehen davon, sagen Feindbilder mehr über uns aus, als über die anderen.

Arbeit

Dein oberstes Ziel ist es, in der Arbeit erfolgreich zu sein. Familie, Freunde etc. steht alles hinten an.

Wenn die Arbeit im Zentrum ist, machst du deinen Wert abhängig von deiner Karriere, Leistungen und Erfolg. Die Arbeit ist dein zentraler Motivator (und Demotivator). Alles steht und fällt mit deinem beruflichen Erfolg.

 

Grundsätzlich kannst du alles in die Mitte deines Lebens stellen. Das waren nur einige der üblichsten und nicht geraden hilfreichsten. Stephen Covey macht einen genialen Vorschlag, was uns, wenn wir es ins Zentrum unseres Lebens stellen, Kraft und Lebensfreude geben kann:

Werte, Glaubenssätze und Prinzipien als Mitte deines Lebens

Steven Covey schlägt in seinem Buch Die 7 Wege zur Effektivität* vor, Werte und Prinzipien in die Mitte des Lebens zu stellen.

Stellst du Prinzipien in die Mitte deines Lebens, werden diese zur Basis deines Verhaltens. Je mehr du sie verinnerlichst (du dich an deine Werte und Prinzipien erinnerst), desto mehr entspringt dein Verhalten ganz natürlich aus diesen. Du entwickelst nach und nach eine übereinstimmende, authentische Persönlichkeit. 

Werte und Prinzipien geben dir auch Richtung und Orientierung. Du schöpfst deine Kraft aus diesen Prinzipien und machst deinen Wert so nicht abhängig von Dingen wie z.B. Arbeit.

Das sind einige meiner Prinzipien, Glaubenssätze und Werte, die ich immer wieder in meine Mitte stelle:

  • Gib und nimm von Herzen
  • Mache einen Unterschied
  • Jeder Mensch tut das Beste, was er/sie unter diesen Umständen tun kann
  • Liebe dich, wie deinen Nächsten (und umgekehrt).
  • Gib auf, was du werden solltest und werde was du bist.

Finde Antworten, was du ins Zentrum deines Lebens stellen willst:

Wofür willst du leben?

Wie willst du leben?

Was ist dir wichtig im Leben?

Woran willst du glauben?

Es nützt nichts, sich einmal damit beschäftigen und die Geschichte dann für immer abzuhaken. Überlege dir, wie du dich an dein Zentrum im Alltag immer wieder erinnern willst, um die Prinzipien zu verinnerlichen.

Teile deine Antwort mit mir und allen anderen Lesern in einem Kommentar.

Alles Liebe,
Raphael

Inspiration und mehr zum Thema:
7 Wege zur Effektivität – Stephen Covey
*Mit Sternchen gekennzeichnete Links sind Amazon Partnerlinks.

Bild:
Depositphotos © dimmushka

  1. Silke Antworten

    Toller Beitrag , habe mich darin wieder erkannt in vergangenen Tagen
    Bedanke mich für die andere Sichtweise

    LG Silke

  2. Anton Antworten

    Echt nahrhafte Gedanken für eine gute geistige Auseinandersetzung. Manchmal denkt man, dass nicht alle gerade das Beste tun, was sie tun könnten, aber es trotzdem zu denken, birgt vielleicht die Möglichkeit in sich, das vielleicht bald was Besseres das Bessere ist. Liebe Grüße Anton

    • Raphael Antworten

      Hallo Anton,

      ja das ist auch meine Erfahrung mit dem Glauben, dass alle das Beste tun, was sie in diesem Moment gerade tun können.
      Keine Ahnung, ob es wahr oder falsch ist. Für mich funktioniert es – darauf kommt es an. 🙂

      LG,
      Raphael

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